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#impactstories mit Fanny Schiel


#impactstories mit Fanny Schiel 

Sophia: Fanny, du hast das Direktvermarktungskonzept Marktschwärmer nach Dresden geholt, um lokale Landwirte und Erzeuger mit den Kundinnen und Kunden der Region zu verbinden. Wie funktioniert das konkret?   

Das funktioniert über eine Onlineplattform, die diese beiden Zielgruppen miteinander verbindet. Durch eine Art Vorbestellungskonzept ermöglichen wir, dass sich die Erzeuger nicht mehr stundenlang auf Märkten die Beine in den Bauch stehen müssen, sondern ganz sicher und planbar das mitbringen, was die Marktschwärmerkunden zuvor bestellt haben und dann auf den Stadtteilmärkten abholen können. So besteht die Möglichkeit, dass sich Kunden und Landwirte vor Ort in die Augen schauen können, sich kennenlernen können und beiderseitig Vertrauen aufgebaut wird, bei gleichzeitiger Planungssicherheit für Landwirte und Erzeuger. 

Sophia: Welche Lebensmittel bietet ihr bei Marktschwärmer an? 

Wir haben ganz verschiedene Produktkategorien: Natürlich frisches Obst und Gemüse, aber auch Molkereierzeugnisse, Freilandeier, Fleisch- und Wurstwaren aus nachhaltiger Produktion, also mit Blick auf Tierwohl und Umweltschutz, Backwaren - eine Konditormeisterin ist dabei sowie verschiedene Feinkostanbieter, die bspw. frische Pasta im Sortiment haben. Außerdem kann man bei uns Öle, Getränke und sogar handgefertigte Sachen, bspw. Bienenwachstücher kaufen. Ganz verschieden also, aber stets regional und saisonal, das bedeutet, bei uns besteht derzeit eine Entfernung zwischen Erzeuger und Standort von im Schnitt 27 km. 

Sophia: Wie kamst du damals auf die Idee, dieses Social Start-up zu gründen? 

Ich habe in Frankreich und Berlin studiert und da gab es dieses Konzept schon. Vor fünf Jahren bin ich zurück nach Dresden gezogen und hatte dann in der Friedrichstadt keine Lebensmittelläden in der Nachbarschaft, die mich zufrieden gestellt haben. Dann hatte ich mich informiert, ob es bereits eine Marktschwärmerei hier gäbe - gab es nicht - tja und dann hatte ich mir gedacht, das müsste man hier eigentlich anfangen. Dann habe ich begonnen, Höfe in der Umgebung zu besuchen, mit dem Ziel, das Konzept publik zu machen und als ich dann eine Handvoll von Bauern zusammen hatte, ging es im November 2016 los. 

Sophia: Seitdem ist viel passiert. Mittlerweile habt ihr in Dresden drei sogenannte Schwärmereien eröffnet, also Orte, an denen Kundinnen und Kunden ihre Produkte abholen können. Magst du uns dein Erfolgsgeheimnis verraten? 

Das ist eine sehr gute Frage, über die ich so manches Mal nachdenke. Ich glaube, es ist eine Mischung aus Überzeugung, ein bisschen Naivität am Anfang und Verbissenheit. Also die Rückmeldungen, die wir erhalten, sind Motivation genug. Das war auch der Grund, warum ich dann irgendwann meinen "richtigen" Job an den Nagel gehangen hatte, weil sich die Arbeit bei Marktschwärmer viel stimmiger angefühlt hat. Sicherlich hat das, was ich damals studiert hatte und der Bereich, in dem ich gearbeitet hatte, bei den ersten Schritten geholfen - Marketing, Vertrieb und Innovationsmanagement, aber ich kann es jetzt nicht auf einen Geheimtipp runterbrechen. 

Sophia: Du warst zuletzt für einen Monat auf Bali und Lombock, hast dort viele Abenteuer erlebt, aber auch dort gearbeitet - quasi eine "Digitale Nomadin" auf Zeit. Wie hat das funktioniert? 

Das funktioniert nur mit ganz viel Vertrauen und mit Partnern, die mich hier vor Ort sehr, sehr gut vertreten haben. Ich denke, eine vorausschauende Vorbereitung und Leute, auf die man sich verlassen kann, sind unabdingbar. Ich habe auf Bali einen Teil der Zeit gearbeitet und die Onlineplattform betreut und hatte jemanden in Dresden vor Ort, der mich vertreten hat. Das hat glücklicherweise super funktioniert - an dieser Stelle ganz lieben Dank an Jasmin. 

Sophia: Das Schöne mit dem Nützlichen zu verbinden, also arbeitend zu reisen, ist ein Modell, welches immer mehr Leute anstreben. Was ist dabei deiner Meinung nach zu beachten?  

Vertretungsregeln schaffen, kommunizieren, dass man eingeschränkt erreichbar ist bzw. mit einer Zeitverzögerung und dann sollte das schon möglich sein. 
Ich habe zum Beispiel dafür gesorgt, dass meine Vertretung vorher schon bei den Kundinnen und Kunden bekannt und durch mich eingearbeitet ist. So konnte sie mir sehr gut den Rücken freihalten. 

Sophia: Zurück nach Deutschland - bei Marktschwärmer bietet ihr regionale und saisonale Produkte an. Welche sollten wir derzeit unbedingt auf dem Schirm haben? 

Highlights sind derzeit alles, was wieder frisch ist, was nach dieser Kohl- und Wintersaison und dem letzten Lagergemüse jetzt wieder sprießt und wächst. Das sind zum Beispiel Radieschen, Gurken, Spinat und Spargel. Ansonsten haben wir gerade auch ganz neu regionale Weine, darüber freue ich mich sehr! Außerdem kommt demnächst noch Fisch an alle Standorte und den Rest kann ich leider noch nicht verraten. 

Danke Fanny für das spannende Interview und schön, dass du bei uns bist.

Fanny Schiel 

In unserer neuen Reihe #impactstories wollen wir euch in regelmäßigen Abständen die Vielseitigkeit unserer Member und deren Projekte näher vorstellen. Wenn du das Hub und unsere Community kennenlernen möchtest, dann melde Dich gerne für eine Probewoche bei uns im Impact Hub an. JETZT ANMELDEN.

Sophia ist Community ​Managerin im Impact Hub. Sie interviewt regelmäßig inspirierende Menschen ​und erzählt von ​deren Geschichten.

Interviewpartnerin:

Fanny Schiel

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Tags

business, Direktvermarktung, founder, impactstories, Marktschwärmer, social, startup


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