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Betreuung des Inklusionscamp auf dem Festival „Zurück zu den Wurzeln“


Ein Team-Event der ganz besonderen Art

Geschäftsführer und Hub Member Philipp Härtelt machte sich am 9. Juni zusammen mit seinem Team auf den Weg zum Wurzelfestival in das südlich von Berlin gelegene Jüterbog.

“Als Verkehrsplaner haben wir immer wieder mit dem Thema Barrierefreiheit zu tun. Ein Thema, mit dem sich auch die VeranstalterInnen des Festivals “Zurück zu den Wurzeln” beschäftigen”, zieht Philipp eine Parallele.

Um die Veranstaltung allen Menschen zu ermöglichen, sind die Wege auf dem Gelände barrierefrei ausgebaut. Inklusion ist keineswegs ein Randthema: die befestigten Wege führen bis direkt zur Bühne. Menschen mit körperlicher und geistiger Behinderung können zudem in einem eigenen Inklusionscamp ihren Bedürfnissen entsprechend übernachten und betreut werden.


Der Wunsch nach echter Teilhabe veranlasste das Team in diesem Jahr an ebendieser Betreuung des Inklusionscamps im Zeitraum vom 09. bis zum 12. Juni mitzuwirken:

“Es war für uns ein Schritt raus aus der Komfortzone, ein kleines gemeinsames Ehrenamt, gleichzeitig aber auch eine gemeinsame Auszeit vom Arbeitsalltag”, schwärmt Philipp.

Zurück zu den Wurzeln: Ein Festival für Integration, Inklusion und Nachhaltigkeit

Das Wurzelfestival steht unter dem Motto: Integration, Inklusion und Nachhaltigkeit - Feiern für alle. Die VeranstalterInnen setzen sich neben der Barrierefreiheit für ein friedliches und respektvolles Miteinander, d. h. einen Raum ohne Sexismus, Rassismus und jegliche Form von Ausgrenzung und Diskriminierung ein.

“Zurück zu den Wurzeln” ist eine vielseitige Kulturveranstaltung mit zahlreichen Workshops und Vorträgen, Musikrichtungen aller Genres sowie mit Streetfood und Marktständen aus allen Ecken der Welt. All das auf einem 100.000 m² großen Festivalgelände im Stile eines Zauberwaldes!

Glückliche Gesichter beim Teamausflug der etwas anderen Art.

Seid ihr mit Menschen mit Behinderung in Kontakt gekommen? Wie habt ihr die Begegnung wahrgenommen? Hatte ihr (Berührungs-)Ängste oder seid an eure Grenzen gestoßen?

Wir haben im Inklusionscamp eine Wohngruppe von sechs geistig behinderten Menschen kennengelernt, die mit drei Betreuern angereist sind. Wir haben einen Großteil unserer Zeit gemeinsam verbracht, gemeinsam gegessen, auf dem Marktplatz T-Shirts geshoppt und bedrucken lassen. Und wir haben wirklich viel gemeinsam gelacht.

Ich hatte etwas Bedenken, ob in so kurzer Zeit überhaupt ein persönlicher Kontakt möglich ist, aber genau das Gegenteil war der Fall: Wir wurden herzlich aufgenommen und haben viele interessante Gespräche geführt. Teilweise waren wir mit den Bewohnern der Wohngruppe alleine unterwegs und haben bis in die Nacht hinein getanzt. Und damit waren anfängliche Berührungsängste auch schnell vom Tisch.

Der Aufbau einer Barrierefreiheit auf dem Festivalgelände. 

Ihr habt Energie investiert, also selbst gegeben. Was aber hat euch die Zeit vor Ort (zurück)gegeben?

Für uns als Team war es besonders schön, uns auf emotionaler Ebene zu treffen und uns gemeinsam dem Thema Inklusion zu öffnen. Ich bin wirklich froh, diese Zeit gemeinsam erlebt zu haben.

Wir haben auch Kontakte geknüpft, z.B. zu einem Rollstuhlfahrer aus Leipzig. Als Straßenplaner ist es für mich natürlich besonders interessant, welche Gehwege echte Schwierigkeiten bereiten. Das kann man nicht aus Büchern oder DIN-Normen lernen. Ich plane, dass wir uns mal in Leipzig treffen und uns einfach mal zeigen lassen, welches Pflaster unbefahrbar ist, welche Steigung unüberwindbar. Letztlich gibt uns das ja auch die Motivation, es besser zu machen und wirklich gute Wege zu gestalten.

Außerdem habe ich viel über die Arbeit der Betreuer gelernt, über die gemeinsame Bewältigung des Alltages. Ganz besonders spannend fand ich, dass es in der Wohngruppe auch ständig um Weiterentwicklung geht, um die Befähigung, so viel Alltag wie möglich alleine zu bewältigen.

Nachhaltigkeit hat auf dem Wurzelfestival einen großen Stellenwert. 

Das Thema Nachhaltigkeit ist eines der Werte des Festivals. Wie wir wissen, ist das Müllproblem ein leidiges Thema bei solchen Veranstaltungen. Wie wurde der Aspekt der Nachhaltigkeit genau umgesetzt? Oder ging es vielleicht sogar mehr in Richtung nachhaltige zwischenmenschliche Beziehungen?

Die Veranstalter des Wurzelfestivals weisen mit Nachdruck darauf hin, dass sie diese Werte wirklich leben wollen. Und sie sind authentisch damit: das Festival wurde von dem Projekt psyclean begleitet, einer Gruppe von Freiwilligen, die Müll aufsammeln und trennen. Auch nach vier Tagen gab es kaum herumliegende Kippen, keine Müllberge. Letztendlich ist die Botschaft aber klar: Es funktioniert nur, wenn alle mitmachen. Da kommt es auf jeden Einzelnen an. Und es kann funktionieren. Das macht Mut, den Gedanken mit nach Hause zu nehmen.

Zwischenmenschlich setzen die Veranstalter auf "Ellenbogen runter", leben ein respektvolles Miteinander vor. Das ist ja in der Festival-Blase ohnehin on-vogue, trotzdem ist es schön zu sehen, dass sich sehr unterschiedliche Menschen auf Augenhöhe treffen können, wenn sie es nur wollen.

"Danke für die unglaublich inspirierenden Einblicke, lieber Philipp!"
- Impact Hub Dresden Team



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founder, impactstories, startup


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